Pressemitteilung Claudia Loss

Investieren in ein starkes Hamburg von Morgen: Gesund leben in Hamburg


Vom 15. bis zum 17 Dezember berät die Hamburgische Bürgerschaft in drei Sitzungen den Haushalt für die Jahre 2025 und 2026. Die Regierungsfraktionen der SPD und der Grünen legen dazu 16 Sammelanträge, die mehr als 160 Einzelmaßnahmen umfassen, vor. Für den Bereich „Gesundheit“ stehen hohe Investitionen in die Krankenhäuser und die Erprobung von neuen Versorgungsformen im Zentrum. Dabei werden neben vielem anderen das Hörscreening bei Neugeborenen, Stillambulanzen und Schulgesundheitsfachkräfte bei der Förderung in den Blick genommen. Auch für Harburg sind zielgerichtete Investitionen vorgesehen.


Dazu Claudia Loss, Harburger Abgeordnete in der Hamburgischen Bürgerschaft und
gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Hamburg: „Es freut mich sehr, dass es uns gelungen ist, für Harburg wichtige Investitionen im Bereich der Gesundheitsversorgung zu sichern. Wie zum Beispiel für das erste Hamburger Hebammenzentrum, das in Harburg entsteht. Wir werden dessen Start mit einer Anschubfinanzierung sicherstellen. Außerdem werden wir die sechs lokalen Gesundheitszentren (LGZ) in Hamburg, von denen eines in Harburg liegt, stärken. Mit den LGZ haben wir eine Versorgungsform geschaffen, die bundesweit viel Beachtung gefunden hat. LGZ sollen mit ihrem niedrigschwelligen Ansatz in sozial benachteiligten Stadtteilen Menschen den Zugang zu guter medizinischer Versorgung erleichtern. Mit unserem Haushaltsantrag erhöhen wir jetzt die jährliche Förderung um 60 Prozent. Dazu stärken wir unser Harburger Vorzeigemodell „Frühe Hilfen“ bei dem
unter anderem „Babylotsen“ schon in den Geburtskliniken Kontakt zu Eltern aufnehmen und
bedarfsorientierte Hilfsangebote vermitteln. Etwas spätere Hilfen leisten die „Schulgesundheitsfachkräfte“ in 20 Hamburger Schulen, davon in sechs Schulen in Harburg, die Schülerinnen und Schüler und deren Erziehungsberechtigte bei der Entwicklung
gesundheitsförderlicher Lebensweisen unterstützen. Auch deren Finanzierung stellen wir mit dem Haushalt 2025/26 sicher. Allein durch diese Maßnahmen fließt gut eine zusätzliche Million Euro in die Gesundheitsversorgung nach Harburg.“

Ausgewählte Schwerpunkte des rot-grünen Antragspaketes zum Hamburger Doppelhaushalt
2025/26

Stärkung der Lokalen Gesundheitszentren

Lokale Gesundheitszentren sind ein bundesweites Vorzeigemodell für die Änderung der
gesundheitlichen Versorgung in sozial benachteiligten Stadtteilen. Sowohl das Community-Health- Nurse-Angebot als auch die Sozialberatung zeigen sich in ihrer Koordinierungsfunktion in diesen Stadtteilen als wirksam. Versorgungspfade zwischen Hausarztpraxis, Fachärzten, Bezirk, Schule und anderen Einrichtungen vor Ort etablieren sich zunehmend. Als problematisch hat sich die geringe personelle Ausstattung erwiesen, so dass Fälle sehr stark priorisiert werden müssen. Aufgrund eines geringen Verdienstes sowie der geltenden Befristungen kommt es zudem häufig zu Personalwechseln. Vor diesem Hintergrund soll die Förderung der LGZ von bisher 125.000 Euro je LGZ um 60 Prozent auf 200.000 Euro pro Jahr erhöht werden. Damit sollen die bestehenden LGZ finanziell abgesichert werden, bis eine Regelfinanzierung über das SGB V im Wege des Bundesrechts
greifen kann. Insgesamt stehen damit für alle sechs LGZs pro Haushaltsjahr 1,2 Millionen Euro zur Verfügung.

Verbesserung der Kinder- und Jugendgesundheit

Eine gute Stillförderung kann dazu beitragen, Adipositas bei Kindern zu verhindern oder die
Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung reduzieren. Mit einer eigenen Stillförderungsstrategie sollen vor allem Frauen ohne Hebammenversorgung ein niedrigschwelliges Angebot für eine kostenfreie, qualifizierte Stillberatung an verschiedenen Standorten in der Stadt erhalten. Mit einem zentralen Angebot an einer Hamburger Geburtsklinik und einem ergänzenden dezentralen Angebot in Mütterberatungsstellen können die Anbieter auf lokale Besonderheiten in der Hebammenversorgung gezielt eingehen und das Angebot mit Einzelfallberatungen oder Stillgruppen vor und nach der Geburt entsprechend anpassen. Für die neu eingerichtete Trackingzentrale zum Hörscreening für Neugeborene in Hamburg-Nord in der Beratungsstelle Sehen/Hören/Bewegen/Sprechen sind verschiedene Informationsmaterialien und Einwilligungserklärungen notwendig, um Eltern über die Bedeutung zu des Screenings zu informieren und zu einer Teilnahme zu ermutigen. Das Hebammenzentrum in Harburg benötigt eine Anschubfinanzierung für die Jahre 2025/2026, um den Betrieb zu gewährleisten. Dafür stehen insgesamt rund 550.000 Euro zur Verfügung.
Verstetigung der Schulgesundheitsfachkräfte Die Stärkung von Gesundheitskompetenzen bei Schüler:innen werden immer wichtiger. Deshalb fördern die für Bildung zuständige Schulbehörde (BSB) und die für Soziales zuständige Sozialbehörde (SB) zusammen mit dem Verband der Ersatzkassen e. V. seit dem Schuljahr 2020/2021
Schulgesundheitsfachkräfte an Hamburger Grundschulen mit Sozialindex 1 und 2. Das Projekt „Gesund aufwachsen in Hamburg – Schulgesundheitsfachkräfte an Hamburger Grundschulen“ begann am 1. September 2020 und läuft bis zum 30. April 2025, siehe auch Drs. 22/4982 und Drs. 22/13878. Ziel ist es, insbesondere Kindern und ihren Familien in schwierigen sozialen Lebenslagen bei der Entwicklung gesundheitsförderlicher Lebensweisen zu unterstützen und gesundheitsbezogen zu begleiten. Die Koordination der Fachkräfte erfolgt in der Pilotphase durch eine Stelle am Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) im Bezirksamt Hamburg-Nord. Die Schulgesundheitsfachkräfte sind bei der für Bildung zuständigen Behörde angestellt. Das Projekt wurde bisher vom Verband der Ersatzkassen (vdek) und den oben genannten Behörden getragen. Die Regierungsfraktionen steuern noch einmal jeweils 100.000 Euro pro Jahr bei.

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