Pressemitteilung der SPD-Bürgerschaftsfraktion
Seit Januar 2024 ist im Pflegenotfall das Hamburger Pflegenottelefon der erste Ansprechpartner. Schon im ersten Betriebsjahr konnte das Hilfsangebot rund 1.440 Anrufe verzeichnen. Das geht aus einer Antwort des Hamburger Senats auf eine Schriftliche Kleine Anfrage der SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Claudia Loss hervor (Link zur Drucksache 22/17424). Das Pflegenottelefon leistete vielfältige Unterstützung: 40 Prozent der Anrufe betrafen Informationsanliegen, bei 18 Prozent wurde eine allgemeine Pflegeberatung nachgefragt. In 27 Prozent der Fälle bestand eiliger Beratungsbedarf aufgrund von Überforderung in der häuslichen Pflege. Akute pflegerische Notfälle gab es bei 15 Prozent der Anrufe. In 55 Fällen wurde ein ambulanter Pflegedienst hinzugezogen, in weiteren 53 Fällen war ein bereitgehaltener Kurzzeitpflegeplatz erforderlich. Häufig wählen pflegende Angehörige, aber auch Nachbarn, die Notfallhotline. In über einem Drittel der Fälle war eine Demenzerkrankung Grund für den Anruf beim Pflegenottelefon.
Dazu Claudia Loss, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Hamburg:
„Das Pflegenottelefon bewährt sich in der Praxis und zeigt, dass es eine ganz wichtige Hilfestellung für pflegende Angehörige, Freunde und Bekannte ist. Mit dem Pflegenottelefon können Krankenhauseinweisungen vermieden und wichtige Informationen niedrigschwellig erfragt werden. Herausragend ist, dass die Helfer:innen am anderen Ende der Leitung sofort den Einsatz eines ambulanten Pflegedienstes veranlassen oder die Vergabe eines Kurzzeitpflegeplatzes initiieren können. Damit bekommen Pflegende in Akutsituationen sofort die benötigte Unterstützung und erfahren eine spürbare Entlastung. Viele Menschen beschäftigen sich erst mit dem Thema Pflege, wenn es akut wird. Kompetente Hilfe finden sie dann bei den Pflegestützpunkten, die es in jedem Hamburger Bezirk gibt. Im Notfall aber ist das Pflegenottelefon rund um die Uhr und an allen Tagen des Jahres erreichbar. Schon heute ist klar, dass das Hamburger Pflegenottelefon gebraucht wird und das gute Pflegeangebot in Hamburg sinnvoll ergänzt. Das gilt umso mehr vor dem Hintergrund steigender Fallzahlen und mehr pflegenden Angehörigen.“