„Wir können es uns als Gesellschaft nicht leisten, wenn viele Frauen nicht an den Integrationskursen teilnehmen, weil sie keine Betreuung für ihre Kinder haben“, meint Claudia Loss, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD Harburg. „Seit gut einem Monat gibt es dafür jedoch zusätzliche Mittel vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge für die Anbieter, wenn sie zusätzlich eine Kinderbetreuung ermöglichen. Hier gilt es jetzt, die Kursanbieter auch zu motivieren und zu unterstützen, Kurse mit Kinderbetreuung in ihr Programm aufzunehmen. Deshalb wollen wir umfassende Informationen zur derzeitigen Lage haben, aber auch erfahren, was getan werden kann, um das Angebot auszuweiten.“


Integrationskurse mit begleitender Kinderbetreuung sind Mangelware und auch nach den unbetreuten Integrationskursen besteht eine große Nachfrage. Bisher können viele Interessenten – zumeist Frauen – nicht an Integrationskursen teilnehmen, da kein Betreuungsplatz für die noch nicht schulpflichtigen Kinder vorhanden ist. Kitaplätze sind stark nachgefragt und oftmals erst mit längerer Wartezeit zu bekommen. Das führt zu erheblichen Wartezeiten und Verzögerungen in dem Bemühen um Integration.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) unterstützt seit Januar die Beratung und Unterstützung der Teilnehmenden und die hierfür erforderliche Netzwerkarbeit und die Zusammenarbeit mit den Kindertagesstätten und Tagespflegepersonen. Die Kursträger erhalten eine Beratungspauschale in Höhe von 30 EUR pro Berechtigtem.

Seit März wird eine Förderung der integrationskursbegleitenden Betreuungsangebote durch die Integrationsträger gewährt.

 Die Gewährung der Leistung ist an verschiedene Rahmenbedingungen geknüpft. So ist dies nur möglich, wenn nicht im Rahmen des örtlichen Regelangebots ein Betreuungsplatz in Anspruch genommen werden kann und darüber hinaus eine Bescheinigung der öffentlichen Jugendhilfe vorliegt, dass die Betreuungsmaßnahme den Anforderungen einer ordnungsgemäßen Kinderbetreuung entspricht. Jede Betreuungsstunde wird mit 6 € pro Betreuungsplatz gefördert.

 Da seitens der Anbieter auch jetzt schon keine Schwierigkeiten bestehen, die Plätze in den Integrationskursen zu belegen, müssen Unterstützung und Anreize gegeben werden, das Angebot um zusätzliche Kurse für die besondere Zielgruppe der Personen mit Kinderbetreuungsbedarf zu schaffen.