***Redemanuskript***
Sehr geehrte Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren,
wir sprechen heute über die 51. und 52. Verordnung zur Änderung der Eindämmungsverordnung. Während wir uns bei den allermeisten Debatten mit Maßnahmen und Einschränkungen im Kampf gegen die Pandemie auseinandergesetzt haben, können wir uns seit einigen Wochen auch immer wieder über Erleichterungen und Freiheiten in unserem alltäglichen Miteinander beschäftigen.
Mit den neuen Verordnungen gehen wir einen großen Schritt weiter in Richtung Normalität. Ein Leben fast wie vor der Pandemie. Die Freiheiten, die uns das 2G-Modell bietet, sind so unfassbar lebensbejahend. Es gibt kaum noch Einschränkungen. Man kann ohne Maske Menschen treffen und mit ihnen tanzen. Ich muss mich auch erst einmal wieder daran gewöhnen, dass man vielen Menschen begegnen und dabei entspannt bleiben darf.
Und das Beste daran ist: alle, bis auf sehr wenige Ausnahmen, können daran teilnehmen.
- Für die Schwangeren gibt es inzwischen eine Empfehlung der ständigen Impfkommission.
- Für Kinder und Jugendliche haben wir die Möglichkeit zur Teilnahme an 2G-Veranstaltungen bis auf weiteres verlängert.
- Und die, die sich noch nicht für eine Impfung entscheiden konnten, haben an vielen Orten in Hamburg die Möglichkeit, sich impfen zu lassen und damit sich und andere zu schützen.
Unser Hamburger 2G-Modell kommt nicht zu spät, was uns hier schon des Öfteren falsch vorgeworfen wurde. Wir sind mit 2G Vorreiter in Deutschland und immer mehr Bundesländer folgen unserem guten Vorbild, meine Damen und Herren.
Dass wir diese Schritte gehen können, verdanken wir den vielen Hamburgerinnen und Hamburgern, die sich zahlreich an unserer Impfkampagne beteiligt haben. Sie haben die vielen Impfangebote der Stadt angenommen. Hauptsächlich natürlich im Impfzentrum, aber auch in den Stadtteilen, in Kirchen und Moscheen, bei Vereinen und an vielen Orten an denen viele Menschen zusammenkommen. Und das schon Wochen vor der bundesweiten Aktionswoche, meine Damen und Herren.
Wir sind im Vergleich mit den anderen Bundesländern beim Impfen weiter vorne dabei.
- Mehr als 80 Prozent der über 12-Jährigen in Hamburg haben mindestens eine Impfung erhalten.
- Von den 12-17-Jährigen, für die wir bis vor Kurzem noch gar keine Impfempfehlung hatten, sind schon fast 40 Prozent mindestens einmal geimpft.
- Wir sind nicht mehr weit von der 85%igen Impfquote für 12 bis 59-jährige entfernt, die das rki vor einigen Monaten als notwendig für einen erfolgreichen Kampf gegen die vierte Welle vorgegeben hat.
Das war so vor wenigen Wochen noch nicht absehbar und ist für Hamburg ein hervorragendes Ergebnis, um das uns einige Bundesländer beneiden, meine Damen und Herren.
Das Hamburger 2G-Modell ist keine Impfpflicht durch die Hintertür, wie es uns einige einreden wollen. Wir bilden den stetig wachsenden Anteil an Geimpften und Genesenen in unserer Strategie im Kampf gegen Corona ab. Wir geben denen, die gut gegen die schweren Krankheitsverläufe geschützt sind Freiheiten zurück. Das ist eine rechtliche Notwendigkeit und auch unsere moralische Pflicht, meine Damen und Herren.
Wir sorgen uns weiter um die, die sich nicht impfen lassen können oder dürfen, aber auch um die, die sich nicht impfen lassen wollen.
- Niemand muss allein mit den Folgen der Erkrankung zurechtkommen.
- Wir werden uns auch um die Impfverweigerer kümmern, wenn sie schwer erkranken.
2G in Hamburg dient nicht dem Druck auf Ungeimpfte, sondern dem Schutz der Ungeimpften, meine Damen und Herren.
Das Virus hat uns gelehrt, dass der Verlauf einer Pandemie nicht planbar ist. Deshalb ist es nicht redlich den Hamburgerinnen und Hamburgern schon jetzt einen konkreten Freedom Day zu versprechen. Aber wir werden, wenn wir die Impfquote weiter gut steigern und die Hospitalisierungsquote im Auge behalten, für alle immer mehr Einschränkungen und Auflagen zurücknehmen können.
Wir gehen weiter gemeinsam unseren Hamburger Weg. Behutsam, umsichtig und angemessen, durch die Pandemie.
Vielen Dank!