Sehr geehrter Präsident, sehr geehrte Damen und Herren,

Vielen Dank Herr Görg, sie haben alles Wichtige zu diesem Antrag ausgeführt.

Der Beruf der Pflege hat in der öffentlichen Anerkennung in den letzten Jahren einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht und das ist auch gut so.
Corona hat die Arbeit der Pflegerinnen und Pfleger in den Fokus gerückt. Es sind in vielen Bereichen Verbesserungen eingetreten. Vor allen finanziell sind Pflegende inzwischen besser aufgestellt, ich sag nur Tariftreuegesetz.
Aber Wir müssen weiter dafür Sorge tragen, dass die Arbeitsbedingungen sich in diesem Beruf verbessern. Mit Hilfe von Digitalisierung, Endbürokratisierung und vor allen Dingen mit Vertrauen und Wertschätzung.


Momentan könnte man denken, in der Pflege zu arbeiten ist ein schreckliches Schicksal, denn die negativen Berichte, die vielen und berechtigten Proteste und Demonstrationen oder auch die hohen Zahlen von Berufsabbrechern dominieren die Berichterstattung.
Das führt zwangsläufig dazu, dass Menschen sich erst gar nicht vorstellen können diesen Beruf auszuüben.

Dabei ist die Arbeit in der Pflege, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, eine der schönsten, die ich mir vorstellen kann. Sie ist erfüllend und bereichernd. Und die Dankbarkeit, die in den meisten Fällen einem entgegengebracht wird, ist unbezahlbar.

Wenn wir das den Menschen vermitteln können. Wenn wir begreiflich machen können, was es uns bringt, wenn wir anderen helfen und wenn es uns gelingt den richtigen Rahmen dafür zu schaffen, dann bin ich mir sicher, werden sich sehr viel mehr Menschen für diesen Berufsweg entscheiden, meine Damen und Herren.

Zu diesem guten Rahmen gehört auch eine gute Ausbildung. Und wenn es uns tatsächlich gelingt, die Zahl der Einsteigerinnen und Einsteiger in die Pflegeberufe zu erhöhen, dann brauchen wir selbstverständlich auch ausreichend gut ausgebildete Pflegepädagoginnen und Pädagogen.

Dabei wäre es mir persönlich wichtig, und da gehe ich ein bisschen über den Umfang unseres Antrages hinaus, dass wir bei den Quereinstiegen nicht nur auf Akademikerinnen oder Akademiker setzen, sondern dass wir auch Pflegenden ohne Studienabschluss, durch Qualifizierung die Möglichkeit zum Unterrichten zu eröffnen. Denn die Weitergabe der langejährigen Berufserfahrung einer Pflegefachkraft an die Auszubildenden ist der Schlüssel zu einer ganzheitlichen Ausbildung. Das ist ein Aspekt, der mir zu kurz kommt und den ich auch unserer Bundestagsfraktion schon mitgegeben habe.

Meine Damen und Herren,

Das Kernproblem der Pflege bleibt der Fachkräftemangel, und ein wichtiger Hebel dabei ist es, genügend Ausbildungsplätze zu schaffen. Die ersten Jahre in der Pflege sind die wichtigsten für die Bindung an den Beruf. Wir müssen dafür sorgen, dass wir den Auszubildenden die bestmöglichen Voraussetzungen bieten. Nur so können wir sie lange und motiviert in diesem Beruf halten.

Die große Aufgabe „Pflege“ werden wir – und das wird uns auch keine Digitalisierung abnehmen können – nur meistern können mit viel Manpower und mit viel Womanpower.

Vielen Dank!