Finanzielle Notlage: SPD und Grüne fordern Ausschussberatung zur Wilhelmsburger Klinik Groß-Sand

 

Auf Antrag von SPD und Grünen soll sich am 25. August der Gesundheitsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft mit dem Krankenhaus Groß-Sand und der zugehörigen Pflegeschule befassen. In den vergangenen Wochen hatte es verschiedene Presseberichte gegeben, in denen dem Krankenhaus sowie der angegliederten Pflegeschule eine finanzielle Notlage attestiert wird.

 

Dazu Claudia Loss, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Als langjährige Mitarbeiterin stelle ich regelmäßig fest, dass das Krankenhaus Groß-Sand für viele Wilhelmsburgerinnen und Wilhelmsburger ein wichtiges Stück Identität ist. Die unklare Nachrichtenlage sowie Berichte über eine möglicherweise bevorstehende Schließung des Krankenhauses haben in den vergangenen Wochen für erhebliche Verunsicherung im Stadtteil und bei den Beschäftigten gesorgt. Als Abgeordnete der Bürgerschaft ist es uns deshalb ein wichtiges Anliegen, einen Überblick über die Situation des Krankenhauses und der Pflegeschule zu gewinnen und festzustellen, ob es belastbare Informationen zur weiteren Planung rund um das Krankenhaus gibt. Damit können wir dann hoffentlich zur Aufklärung des Sachverhalts beitragen.“

 

Dazu Michael Weinreich, Abgeordneter der SPD-Bürgerschaftsfraktion aus Wilhelmsburg: „Das Krankenhaus Groß-Sand hat eine wichtige Versorgungsfunktion für Wilhelmsburg. Es ist Teil der sozialen Infrastruktur der Insel und wichtig, um bei Unfällen eine schnell erreichbare Anlaufstelle zu haben. Als Alterskompetenzzentrum und Hernienzentrum hat es auch für ganz Hamburg eine wichtige Bedeutung und einen hervorragenden Ruf bundesweit. Es ist jetzt an der Zeit, dass die Pläne zur Zukunft des Krankenhauses den Menschen im Stadtteil, den Beschäftigten und der Politik offengelegt werden.“

 

Dazu Gudrun Schittek, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Wenn es für das Krankenhaus Groß-Sand tatsächlich keine Zukunft gibt, dann hat das weitreichende Folgen für die Gesundheitsversorgung in Wilhelmsburg. Wir wollen uns im Gesundheitsausschuss der Bürgerschaft den Stand der Dinge ausführlich darstellen lassen. Auch die Frage, welche Angebote den Wegfall der Klinik auffangen könnten, wollen wir erörtern. Denn gerade für die Menschen im Hamburger Süden ist die wohnortnahe Gesundheitsversorgung schnell gefährdet. Neben Groß-Sand gibt es nur zwei weitere Kliniken im Süderelberaum. Es muss verhindert werden, dass Versorgungslücken entstehen.“

 

Dazu Linus Jünemann, pflegepolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion und Obmann im Gesundheitsausschuss: „Die berechtigten Fragen rund um die drohende Schließung der Klinik Groß-Sand und der angegliederten Krankenpflegeschule müssen dringend geklärt werden. Die Schule ist in Hamburg einzigartig, was ihre Arbeit in den Stadtteil hinein und die besondere Unterstützung der Auszubildenden angeht. Es wäre ein großer Verlust, wenn diese Arbeit verloren geht. Deshalb setzen wir uns für eine Beratung in der nächsten Sitzung des Gesundheitsausschusses ein. Wir suchen parallel dazu bereits den Austausch mit Entscheidungsträgern und Betroffenen.“