***Redemanuskript***

 

Sehr geehrte/r Präsident/in, sehr geehrte Damen und Herren,

schön Sie alle hier wieder zu sehen. Ich hoffe Sie haben die sitzungsfreie Zeit genutzt, um einmal tief durchzuatmen und sich gut erholt.

  • Seit wir das letzte Mal hier debattiert haben, hat sich viel getan. Damals hatten wir nicht genügend Impfstoff, unter anderem auch, weil 40.000 Dosen an die Hansestadt zu wenig geliefert wurden.
  • Das Impfzentrum hatte deshalb an der Impfpriorisierung festgehalten.
  • Fünf dezentrale Impfzentren wurden gerade erst geöffnet. Die mobilen Impfteams fuhren die Einrichtungen der Behindertenhilfe an.
  • Es gab 18 Fälle der Delta-Variante in der Stadt
  • Die Inzidenz war bei 14
  • Die Impf-Quote lag bei 26% vollständig Geimpfter Personen.

Jetzt wo Hamburg die Menge an Impfstoff bekommt, die der Stadt zu steht und die sie bestellt, ist die Lage eine komplett andere.

Die Sozialbehörde war auf die Situation, die nun mehr als ausreichend vorhandenen Impfstoffe an die Menschen zu bringen, sehr gut vorbereitet.

  • Deshalb haben wir viele dezentrale Impfangebote in allen Bezirken geschaffen, die sehr gut angenommen werden.
  • Wir bringen unsere Angebote in die Stadtteile, zu den Menschen. Wir impfen in Einkaufszentren, in Kirchen, in Moscheen, in Sportvereinen, in Fußballstadien, quer über die ganze Stadt verteilt und bald auch in insgesamt zehn dezentralen Impfzentren und natürlich weiterhin bei den Haus- und Betriebsärztinnen und Ärzten.
  • Hamburg hat sehr gut aufgeholt und belegt bei den Erstimpfungen im Vergleich mit den anderen Bundesländern wieder vordere Plätze, meine Damen und Herren

Das ist aber noch lange kein Grund, sich zurückzulehnen. Wir beobachten, dass die Delta-Variante die Infektionszahlen auch in Ländern mit guter Impfquote steigen lassen. Wir sehen in Großbritannien und den USA, dass die Krankenhauseinweisungen von Kindern Höchstwerte erreichen.

Auch bei uns macht sich die Deltavariante inzwischen bei der Belegung der Intensivstationen bemerkbar. Und selbst wenn unsere Intensivstationen mehr Erfahrungen mit Covid-19-Patienten haben und auch wenn sie nicht überlastet sind, wird trotzdem ein hoher Prozentsatz der Intensivpatinnen und Patienten die Krankheit nicht überleben und sehr viele werden noch lange an den Spätfolgen leiden.

Deshalb ist es gut, dass wir in Hamburg einen vorsichtigen Weg gegangen sind und weiter gehen werden und neben den vielen Öffnungen auch weiter ein Auge auf Bereiche haben, in denen in anderen Bundesländern Maßnahmen bereits zurückgenommen worden sind und wo man jetzt bei den steigenden Zahlen zurückrudern musste, wie zum Beispiel bei der Testpflicht für die Innengastronomie.

Unsere gemeinsame Aufgabe ist jetzt, die Menschen anzusprechen, die sich bislang noch nicht für eine Impfung entscheiden konnten.

  • Wenn wir diese Menschen überzeugen können, dass der Nutzen einer Impfung den möglichen Schaden deutlich überwiegt.
  • Dass die Impfung sie zu 90% vor einer schweren Covid-Erkrankung schützt.
  • Wenn wir ihnen erklären, dass sie mit einer Impfung auch die schützen, die sich aktuell noch nicht impfen lassen können, dann werden sich sehr viele von ihnen für die Impfung entscheiden. Diese Erfahrung haben wir in vielen persönlichen Gesprächen bereits gemacht.

Wir erreichen die Menschen nicht, wenn wir ihnen drohen. Wir erreichen sie auch wenig, wenn wir Ihnen Bratwürste oder andere Gimmicks anbieten.

Wir sollten die Menschen nicht überreden, wir müssen sie überzeugen sich impfen zu lassen, meine Damen und Herren.

Ich werde nicht müde darauf hinzuweisen, dass es in der Pandemiebekämpfung vor allen Dingen auf die Solidarität der Menschen untereinander ankommt.

Das ist nicht immer einfach, dafür braucht es oft Geduld und ein dickes Fell.

Die Hamburgerinnen und Hamburger haben bislang bewiesen, dass sie gut zusammenhalten und gut zusammenarbeiten und ich bin zuversichtlich, dass wir weiter gemeinsam und erfolgreich den guten Hamburger Weg gehen werden.

Vielen Dank!