In verschiedenen Presseartikeln der letzten Tage war zu lesen, dass sich einzelne Abgeordnete der Hamburgische Bürgerschaft wünschen, dass das Universitätsklinikum Eppendorf in die Kaufverhandlungen zum Klinikum Groß-Sand eintritt.

Claudia Loss, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion und Krankenschwester in Groß-Sand seit über 25 Jahren kann dieses Anliegen zu diesem Zeitpunkt nicht nachvollziehen: „Schon Ende 2019 wurden die Mitarbeitenden in Groß-Sand darüber informiert, dass das Erzbistum Hamburg einen Käufer für das Krankenhaus sucht. Das Bieterverfahren ist nach Aussagen des Erzbistums bereits beendet. Wer tatsächlich an Lösungen interessiert wäre, hätte dieses Thema schon viel früher anbringen können. Es scheint eher so, als versuchten Manche ihr politisches Profil zu schärfen, indem sie die Unsicherheiten und Ängste der Belegschaft von Groß-Sand ausnutzen und ihnen Lösungen in Aussicht stellt, von denen sie wissen, dass sie nicht umsetzbar sind.

Die SPD hat sich intensiv für den Erhalt des Krankenhauses an diesem Standort eingesetzt.

Sie hat z.B.

  • dafür gesorgt, dass die Kommunikation zwischen dem Erzbistum und den Mitarbeitenden transparenter wird
  • Eine Selbstbefassung des Gesundheitsausschusses wurde initiiert, um regelhaft im Ausschuss über den Stand informiert zu werden
  • Eine Lenkungsgruppe wurde eingerichtet um die Kommunikation zwischen Krankenkassen, der Kassenärztlichen Vereinigung, der Gesundheitsbehörde und dem Erzbistum zum Wohle des Krankenhauses und des Stadtteils zu verbessern
  • Schließlich hält die Gesundheitsbehörde weiterhin 20 Million aus den Krankenhausinvestitionsmitteln für Groß-Sand frei

Ich möchte aber daran erinnern, dass der Träger des Krankenhauses die Kath. Kirchengemeinde St. Bonifatius ist und dass das Erzbistum Hamburg im Einvernehmen und in enger Abstimmung mit der Kirchengemeinde agiert.  Sie allein entscheiden darüber, an wen und ob das Krankenhaus überhaupt verkauft wird. Ich fände es sogar wünschenswert, wenn Groß-Sand in konfessioneller Trägerschaft bliebe. Krankenhäuser, die von konfessionellen Trägern geführt werden, genießen bei den Patientinnen und Patienten und auch bei Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hohes Ansehen und Vertrauen.“

Frau Loss betont auch die Bedeutung der Klinik für den Stadtteil: “Wilhelmsburg ist ein stark wachsender Stadtteil und die Wilhelmsburger haben Anrecht auf eine gute medizinische Versorgung vor Ort. Deshalb ist es uns wichtig ein stationäres Versorgungsangebot auf der Insel zu erhalten. Daran arbeiten wir mit voller Kraft. Und wir wollen auch den Zusammenhalt der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter untereinander und Ihre Bindung an die Klinik, die, wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann, eine ganz besondere ist, bewahren.“

Frau Loss setzt sich dafür ein, Vertreter des Erzbistums zur nächsten Sitzung des Gesundheitsausschusses der Bürgerschaft einzuladen: „Es ist wichtig nicht nur über das Erzbistum, sondern mit dem Erzbistum über die Zukunft des Krankenhauses zu sprechen!“